Münchweier feierte gestern die Eröffnung des Spielplatzes.

ETTENHEIM-MÜNCHWEIER (fi). Es gibt schönere Tage, um einen Kinderspielplatz einzuweihen, aber für die Münchweierer keine glücklicheren. Das betonte gestern Morgen Ortsvorsteherin Charlotte Götz bei der offiziellen Übergabe des neuen Kinderspielplatzes beim Festplatz. Trotz anhaltender Regenschauer waren viele Münchweirer zum kleinen Festakt gekommen, der vom MusikvereinMünchweier musikalisch mitgestaltet wurde.

 Fast drei Jahrzehnte habe es gedauert und mehrerer Anläufe waren nötig, um dieses Projekt zu verwirklichen, betonte Götz. Schließlich hätten sich vor ein paar Monaten die Dinge wunderbar gefügt. Für den einst fest eingeplanten Standort im Baugebiet Hinterhöfen II habe sich eine bessere Alternative mit dem Gelände am Rande des Festplatzes aufgetan. Inzwischen ist der alte Standort mit Zustimmung des Gemeinderats in Bauland für Wohnbebauung umgewandelt und lukratives Verkaufsobjekt geworden. Der entscheidende Impuls sei jedoch aus dem Stiftungsrat der Maria-Kiefel-Stiftung gekommen. 60 000 Euro hatte dieses Gremium für die Umsetzung der Pläne freigegeben und damit den Löwenanteil der Finanzierung für den Spielplatz mit insgesamt 70 000 Euro (etwa ein Drittel davon für Spielgeräte) übernommen.

Derweil betont Götz, dass diese finanzielle Unterstützung nur ein Impuls, wenn auch der vielleicht wesentlichste, gewesen sei. Ein anderer sei die Bereitschaft vieler Münchweier gewesen, bei der Umsetzung selbst mit anzupacken. Stellvertretend nannte sie Wolfgang Karle, der in 55 Arbeitsstunden eine "sehr schöne Sandsteinmauer" auf dem Gelände errichtet habe, und die Spenden der Vereinsgemeinschaft, des Latschari-Clubs und der Zimmerei Hug.

Ihr Dank galt indes auch dem Mitarbeitern des städtischen Bauhofs und dem Planer, Tiefbauchef Udo Schneider, der nicht nur für Konzeption und Planung verantwortlich zeichnete, sondern darüber hinaus auch die fristgerechte Fertigstellung in der Hand hatte. Als Ziel hatten Götz und Schneider nämlich Ende Juni ausgegeben. Rechtzeitig vor dem Besuch der Kommission von Entente Florale am 11.Juli sollte der Spielplatz fertig sein. Denn für die Ortsvorsteherin ist der Spielplatz einer der wichtigen Beiträge Münchweiers zum Wettbewerb.

Bevor ein halbes Dutzend Kinder, die geduldig Regen und Festreden trotzten, ihr neues Reich erobern konnten, gab Udo Schneider noch einige Erläuterung zum Projekt, das nach seinen Vorstellungen sich zu einem "Kommunikationstreff für Kinder, Jugendliche und Erwachsene" entwickeln soll. Er sah die Vorgaben, den Spielplatz möglichst naturnah und attraktiv zu gestalten, erfüllt. Neben dem traditionellen Rutschen- und Kletterhügelbereich stehe den Kindern ein großzügiger Sand- und Rollenspielbereich zur Verfügung. Mittelpunkt des Platzes ist eine Lokomotive aus Holz, die an die Historie des Platzes erinnern soll, denn einst war an dieser Stelle der Bahnhof Münchweier des Ettenheimer Bähnle. Der stilisierte Bahnhof musste allerdings schon Federn lassen. Das rote Zeltdach über der Holzkonstruktion wurde in der Samstagnacht vom Sturm weggerissen. Es soll in den nächsten Tagen ersetzt werden. 

Quelle: 
Badische Zeitung