Ein sehr vergnügliches Konzert geboten – Treue Mitglieder wurden ausgezeichnet

Ettenheim-Münchweier (bie). Selten gab es so viel zu lachen wie beim Konzert des Musikvereins, das dieser selbstbewusst nach dem Motto "Mir kenne alles" angekündigt hatte. Zum Orchester und seinem Dirigenten Christian Sade hat sich Hausmeister Hämmerle (alias Martin Schley aus Freiburg) vom SWR Rundfunkhaus gesellt, der die Halle gehörig auf den Kopf stellte. Am Ende bekamen alle einen riesigen Applaus; Musiker und Hämmerle durften erst nach vier Zugaben die Bühne verlassen.

 Der Beginn war noch gediegen, die Kapelle schaffte mit einer italienischen Polka einen flotten Einstieg ins Konzert und auch Vorsitzender Wolfgang Wangler brachte die Ehrungen verdienter Musiker noch reibungslos über die Bühne.
Er ernannte Walter Bing, Siegfried Hug, Egon Marko und Otto Oswald zu Ehrenmitgliedern, Musikerin Doris Weber wurde für 30 Jahre als Aktive ausgezeichnet.
Gerade hatten die 49 Musikermit Ausschnitten aus Bizets Oper „Carmen“ spanisches Flair in die Festhalle gezaubert, da platzte Schley im schwarzen Anzug als „der Journalist“ mitten ins Geschehen.
Sade wollte gerade Filmmusik aus "Jurassic Park" ankündigen, als der dem "musikalischen Leiter einer ländlichen Kapelle" ins Wort fiel, er solle sich doch nicht so viel auf die Blechmusik einbilden. Sade war so verdattert, dass er nur noch etwas von "weiterspielen" murmeln konnte.

Mit spitzer Zunge

Danach rauschte wieder der Hausmeister im grauen Kittel in die Halle hinein, dem die "Fanfare Royal" nach eigenem Bekunden sehr gut gefallen habe.
Zwischendurch plauderte Hämmerle aus dem Nähkästchen des SWR. Mit spitzer Zunge kommentierte er das Geschehen in Münchweier - wo es mehr Bulldogs als Bauern gibt - und Umgebung. Froh war er, dass das Kirchbergfest im Dorf stattfinden Ein sehr vergnügliches Konzert geboten – Treue Mitglieder wurden ausgezeichnet kann, "der Anwalt wohnt in Altdorf". Zwischen den Stücken erzählte er Geschichten aus dem täglichen Leben, als Journalist drangsalierte der Kabarettist den Dirigenten und die Kapelle. Davon hatte der Schlagzeuger irgendwann die Nase voll. Als "der Journalist" beim Musizieren zwischen den Musikern herumtänzelte, bekam er die Trommel über den Kopf gehauen.

Mit viel Spielfreude

Das Orchester begeisterte das Publikum mit seiner Spielfreude. So bot es einen schwungvollen Swing mit dem Stück "American Patrol", nach der Pause erntete es Applaus für seinen Marsch "Mit vollen Segeln". Das Orchester bot mit "Concertante for winds" eine fein akzentuierte Kostprobe aus der modernen Blasmusik und schwelgte im "Kaiserwalzer", den dieMusiker in voller Länge spielten. Vorher hatten Hausmeister Hämmerle, der Dirigent und ein Musiker als Trio das Volkslied "Unsere alte Keth" auf der Tuba zum Besten gegeben. Hämmerle erzählte noch den "Hintergrund" zum Lied. Zum offiziellen Abschluss gab es "etwas Rockiges", wie es sich der Hausmeister gewünscht hatte. Auch danach rissen die Musiker das Publikum in der voll besetzten Halle mit einem weiteren Marsch, Swing à la Glenn Miller, dem "alternativen Schwarzwaldlied" und einem Stones-Medley zu Begeisterungsstürmen hin. 

Quelle: 
Ettenheimer Stadtanzeiger