ETTENHEIM-MÜNCHWEIER (BZ). Seit Jahrzehnten ist es nicht mehr in Betrieb, vom Wasserwirtschaftsamt ist es längst aufgegeben, doch es soll als Kulturgut und Zeuge einer vergangenen Mühlenepoche erhalten werden: Das so genannte Ablößle, eine Vorrichtung zur Wasserregulierung aus klösterlichen Zeiten. Das teilt der Kultur- und Heimatverein Münchweier mit, der nun die Stellfalle in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Verein Hütte im Brucktal restauriert hat.

Das Ablößle wurde bis in die 1960er Jahre als Badeteich genutzt. So erinnert sich manch betagter Bewohner daran als Ort mancher Liebelei, die bis zum Traualtar führte – und vom örtlichen Pfarrer als Sündenpfuhl verteufelt wurde, schreibt der Verein. Der Name Ablößle (Wasserablass) stammt aus klösterlichen Zeiten, als die Münchweierer verpflichtet waren, die damaligen drei Fischteiche zu reinigen, in denen zuvor das Wasser abgelassen wurde.

Der Kultur- und Heimatverein wollte die alte Wasserregulierung zur Löffele mühle und den damaligen Fischteichen restaurieren. Nach Klärung der Wasser- und Eigentumsrechte durch die Ortsverwaltung waren sich die Beteiligten einig, die Stellfalle wiederherzustellen, wenngleich ohne Funktion.

Das Eichenholz für die Stellfalle hatte die Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt. Es wurde in die Sägerei nach Schweighausen gebracht, von dort kam es auf das Vereinsgelände Hütte im Brucktal. Unter Mithilfe der Bevölkerung wurde das Ablößle von Unrat gereinigt und das Bachbett vor der Stellfalle etwas tiefer gelegt. "Das war beim Unwetter im September positiv, da das Wasser dort besser abfließen konnte", so der Verein weiter. Zimmermannsgesellen vom Verein Hütte im Brucktal bauten einen neuen Steg und erneuerten in der Zimmerei Hug die tragenden Stützbalken für die Stellfalle. Die Eisenteile wurden entrostet und zum Teil erneuert. Wenn alle Arbeiten beendet sind, soll es eine Einweihungsfeier geben. 

Quelle: 
Badische Zeitung