Zum 20. Jubiläum des Kultur & Heimatverein Münchweier im Jahre 2012, beschloss die Vorstandschaft des Vereins einen neuen Gedenkstein in der Kirchhalde aufzustellen. Zu Ehren der HL. Gertrude, Schutzpatronin der Wanderer und Landwirte auf Feld und Flur.

Zum 20. Jubiläum des Kultur & Heimatverein Münchweier im Jahre 2012, beschloss die Vorstandschaft des Vereins einen neuen Gedenkstein in der Kirchhalde aufzustellen. Zu Ehren der HL. Gertrude, Schutzpatronin der Wanderer und Landwirte auf Feld und Flur. Das passende Grundstück war dank der Unterstützung der Ortsverwaltung Münchweier schnell gefunden und in Pacht genommen. Auch ein Steinmetz aus dem Schwarzwald begeisterte sich zu dem Projekt und machte einige Entwürfe wie der Gedenkstein aussehen könnte. Man einigte sich schnell zum besten Entwurf und lies den Steinmetz seine Arbeit machen. Nun steht er da und lässt den Wanderer Erstaunen über so viel handwerkliches Können eines jungen Steinmetzes. Seine Inschrift beinhaltet ein Schriftband als Kreuz symbolisiert zu Ehren der HL. Gertrude, umrankt von Weintrauben und deren Blätter. Auf der Rückseite ist der Stifter des Gedenksteines benannt mit seiner Jahreszahl. Der Stein ist somit der erste Gedenkstein seiner Art in diesem Jahrhundert auf Gemarkung Münchweier, auch in der Ortenau und im gesamten badischen Ländle. Wer war die Hl. Gertrude von Nivelles ((626- 659). Sie ist Patronin der Feld- und Gartenfrüchte und der Gärtner(innen), war Äbtissin des Klosters Nivelles (im heutigen Südbrabant /Belgien). Hauptsächlich bekannt ist sie dafür, dass sie irische Wandermissionare auf das europäische Festland berief, so auch der HL. Lanolin der heute noch in Münchweier verehrt wird und für die Mönche auch das erste Spital bauen ließ. So wird sie meistens auch mit einem kleinen Spitalmodell in der Hand dargestellt. Ihr Gedenktag, der 17. März, markierte früher in Münchweier den Beginn der ländlichen Frühjahrsarbeit, weswegen man Gertrud von Nivelles als Frühlingsbotin, „Sommerbraut“ oder „erste Gärtnerin“ betrachtete. An diesem Tag endeten dann auch die Spinnstubenzeit und die Arbeit an den Webstühlen in Münchweier, die Felder wurden bei Prozessionen gesegnet. Zahlreiche Bauernregeln für diesen Tag weisen darauf hin.

Der Gedenkstein hat nun am Sonntag, den 17.März 2013 nach dem Gottesdienst in der HL: Kreuz Kirche in der Kirchhalde um 11:30 Uhr seinen kirchlichen Segen bekommen. Im Anschluss konnte ein kleiner Umtrunk das Werk vollenden. Die Bürger von Münchweier waren in großer Zahl zu der Einweihungsfeier gekommen.

Bericht: Dieter Tieken.

Die Vorstandschaft.                          

Quelle: 
Badische Zeitung