Die Gelruewe-Ritter werden 50 Jahre jung und feiern das mit einem besonderen Umzug.
Mit runden Geburtstagen ist das ja meist so eine Sache. Wem eine Jubiläumsnull droht, der tüftelt lange an der Gästeliste. Schließlich gibt es immer jene, die man unbedingt einladen will – und jene, die sollte man halt, aber es ist einem nicht so ganz wohl dabei. Etwa bei dem Onkel, der immer zu viel trinkt oder der Tante, die immer was zu meckern hat. Doch mit solch schaurigen Gästen hat der Jubilar – die Gelruewe-Ritter werden 50 Jahre – anscheinend kein Problem. Für den Jubiläumsumzug am Sonntag, 15. Januar, 13.33 Uhr, in Ettenheim-Münchweier sind 71 Gruppen mit rund 3000 Hästrägern geladen – darunter Gutedelschlecker, Winschlotzer, Geisenmeckerer, Rebläuse, Hexen, Teufel und Wölfe.
Während auf runden Geburtstagen im normalen Leben meist ein Alleinunterhalter blechern vor sich hinschrummelt, heizen am Sonntag in Münchweier unter anderem die Schärmies Dudler, die Richebacher Schutterschlurbi, die Hochburger Ruinen-Fetzzer, die Klang-Chaode und die Krützsteinguggis den Gästen am Straßenrand ein.
Dafür gibt es aber leider kein Drei-Gänge-Menü bei Tisch, sondern in die Menge geworfene Gutsele, Gummibärchenpäckle und Popcorn. Aber immerhin sind keine langatmigen Geburtstagsreden zu befürchten, selbst nach dem dritten Glas Wein ist der Text (Narri! Narro!) noch für jeden verständlich.
Außerdem entfällt der übliche Smalltalk von Geburtstagsfesten: Statt gelangweilt Tante Ernas Geschichten über die letzte Gallen-Operation lauschen zu müssen, werden neben anderen die Beiabsäger, die Kruttstumpe und die Burghexen für gruslige Unterhaltung sorgen.
Am Sonntag, 15. Januar, geht es um 10.33 Uhr mit einer Narrenmesse in der Heilig-Kreuz-Kirche in Münchweier los. Um 13.33 Uhr stellt dann der große Jubiläumsumzug den Höhepunkt des Wochenendes dar, wenn rund 3000 Hästräger durch die Straßen des kleinen Ortes ziehen.
Ein besonderes Augenmerk möchten die Gelruewe-Ritter dabei auf Zünfte legen, die wie sie selbst Obst oder Gemüse zur Schau tragen: Der Umzug soll als erstes "Obst- und Gemüsetreffen" in die Geschichte eingehen.