In erstaunlicher geistiger und seinem Alter entsprechend auch gesundheitlicher Frische feierte Emil Schwendemann kürzlich seinen 99. Geburtstag.
Neben seiner Familie und vielen weltlichen und geistlichen Würdenträgern gratuliert auch Ortsvorsteher Herbert Andlauer im Namen der Münchweierer Bevölkerung dem Ehrenbürger und Heimatforscher in seinem Wohnort Murg am Hochrhein.
Schwendemann wurde am 23. April 1907 als Sohn des Landwirts und Bürgermeister Franz Schwendemann geboren. Nach seinem Studium führte ihn seine berufliche Karriere bis zum Oberlandwirtschaftsrat. Ihm und seiner Ehefrau Hedwig geborene Morath wurden vier Kinder geschenkt. Leider ist Sohn Hans-Jörg im Jahre 1993 verstorben.
Insbesondere nach seinem Ausstieg aus dem Berufsleben widmete sich Emil Schwendemann der Heimatforschung und hierbei insbesondere um die Geschichte seines Geburtsortes Münchweier. In vielen Nachforschungen in allen möglichen Archiven trug er jede Menge Daten über Münchweier, Ettenheim, Ettenheimmünster und das ehemalige Kloster Ettenheimmünster zusammen. Schon im Jahre 1974 brachte er das 135 Seiten umfassende Buch “Daten aus dem Leben der Gemeinde Münchweier und ihrer Bewohner” heraus. In diesem Buch sind Daten bis ins Jahr 1225 erfasst, wobei schon damals festgehalten ist, dass Münchweier der älteste Ort im Territorium des Klosters Ettenheimmünster ist und das damalige Münchweyr als das “vornehmlichste Gotteshausdorf” bezeichnet wurde.
Ein weiteres großes Werk hat Emil Schwendemann mit dem 299 Seiten umfassenden Buch “Ortenauer Wortschätze” im Jahre 1992 in Zusammenarbeit mit der Sparkasse und dem Verein zur Kultur- und Heimatpflege Münchweier herausgebracht. Dieses letzte Buch kann noch über die Ortsverwaltung Münchweier erworben werden. Schwendemann war auch Gründungsmitglied des Münchweierer Kultur- und Heimatvereins und ist seit einigen Jahren auch Ehrenmitglied dieses Vereines. Viel Arbeit hat Emil Schwendemann auch in die Erstausgabe sowie die zwei weiteren Ausgaben des Münchweierer Ortssippenbuches sowie in die Erstausgabe des Ortssippenbuches von Ettenheimmünster verwendet. Viel Mühe hat Emil Schwendemann auch in die Erforschung und Archivierung aller alten und neuen Gewannnamen von Münchweier und Laufenburg verwendet. Als Anerkennung wurde im “Jahrbuch des Badischen Wöterbuches” die Arbeit von Emil Schwendemann extra gewürdigt. Ein weiteres Hobby ist seit einiger Zeit das Sammeln von allen möglichen Weinetiketten. Inzwischen hat er schon über 3000 Weinetiketten vor allem aus Baden, dem Elsaß und der Schweiz zusammen.
In Anerkennung seiner Verdienste wurde Emil Schwendemann zum Ehrenbürger von Münchweier ernannt und erhielt auch die Ehrenmedaille der Stadt Ettenheim.
Auch heute noch widmet er sich mehrere Stunden am Tag der Heimatforschung. Jede Woche lässt er sich die amtlichen Mitteilungen von Ettenheim und den Ortsteilen zuschicken. Seine Kinder Hedwig, Franz und Bernhard betreuen ihn täglich in seinem Haus in Murg.