Zum Straßenumzug in Münchweier strömten zahlreiche Besucher
Narren beeindruckten mit zahlreichen Motivwägen
"Sonntag, der Tag des großen Umzugs in Münchweier. Schon früh strömten die Besucher in den Ort, um das Angebot der Essensstände zu testen und einen guten Platz für den Umzug zu ergattern. Das gute Wetter sorgte für wahre Besucherscharen in Münchweier, die dann auch durch einen Umzug der Superlative für ihr Kommen belohnt wurden.
Wie immer führte der Fahnenträger der Narrenzunft den Umzug an und die Musiknarren des Musikvereins folgten in flottem Marsch. Die Gelruewe-Ritter schickten in diesem Jahr nicht nur die Hästräger und Marktwiebli zum Umzug, sondern auch das Prinzenpaar. Jessica II., und Tobias I. hatten sich die Donaumonarchie zum Thema gemacht: Als Kaiserpaar Sissi und Franz fuhren sie standesgemäß in einer Kutsche (auf einem Wagen) vor, umringt von einem großen Adelsgefolge. Die Gruppe Groß und Klein nahm die Fernsehserie "Bauer sucht Frau" gehörig auf die Schippe: Die Männer waren Frauen und die Frauen Männer -da kann bei der Partnerwahl auf dem Bauernhof nichts mehr schief gehen. Die Balthasar Hexen aus Rust zeigten gekonnt ihre Hexenpyramiden und trieben allerlei Späße mit den Zuschauern.
Als ein aktuelles, wie auch nostalgisches Narrenschiff erwies sich die mit BZ-Artikeln gespickte MS der Fasentfreunde. Die Leichtmatrosen lebten nach dem Motto: Eine Seefahrt, die lustig und die Fasent auch. Auch die neueren politischen Themen ließen die Narren dabei nicht aus. Treueste Narrenfreunde sind die Trachtenkapelle Ettenheimmünster, wie auch die NZ Wälle-Bengel. Das Maskentreiben beim Karneval von Venedig setzte die Zubbelgruppe um — sogar die Rialtobrücke hatte sie mitgebracht. Die Insulaner zogen als Rothäute durch die Straßen und zeigten indianisches Brauchtum, so führten sie auf ihrem Wagen auch ein Wigwam mit. Seit einigen Jahren fest dabei im Zug von Münchweier sind die Hexen aus Kippenheim. Die in der ganzen Region beliebte Guggemusik Moore-Bätscher heizte den Zuschauern mit ihren schrägen Tönen kräftig ein. Die NZ Wölfe hatte wieder viele ihrer Hästräger und Narrenräte nach Münchweier geschickt.
Köstlich persiflierte die Gruppe Jahrgang 66/68 die Arbeit für den SV Münchweier: Sie nahmen als Sträflinge am Zug teil (mit Wagengefängnis) die lebenslänglich Aufgaben für den Verein übernehmen müssen. Der Fanfarenzug Kappel bereitete einer Westernidylle aus Oberhausen den Weg. Der Musikzug der Hornig aus Orschweier führte die eigene Zunft an. Dann zeigte sich das Affenleben des Latschary Club Münchweier: Schimpansen, Gorillas und weitere Vorfahren von uns machten die Reihen der Zuschauer unsicher, thematisch komplementiert durch einen Affenberg auf dem Wagen und eine Riesenbanane zum Mitfahren. Ein verwunschener Wald, mit allerlei Wichteln, Feen, Druiden und wandelnden Bäumen sorgte bei den Zuschauern für ein angenehmes Gruseln. Das Reich der Pharaonen ließ die Gruppe Hiddi im Brucktal auferstehen, die Mönche alias Bierbrauer der Chagga-Babs aus Kappel zeigten ein großes Bierfass auf ihrem Wagen. Die NZ Oberhausen hatte Hexen und Hästräger geschickt, um schon einmal Ausschau zu halten, was ihnen am Montag so alles zu Hause geboten wird. Amerikanisches High-School-Leben präsentierten die Los Piratos: So eine große Mädchenklasse hat selbst Amerika noch nicht gesehen. Ein nachgebauter Schulbus stand für die Schülerinnen bereit.
Wie in Münchweier üblich, feierten Narren und Zuschauer nach dem Umzug ein fröhliches Fasentfest. In der Halle, auf der Straße, in Buden und Lauben herrschte beste Stimmung"