Sowohl Narren als auch Zuschauer haben am Sonntag dem schlechten Wetter getrotzt und eine zünftige Fasent in Münchweier gefeiert. Um 14 Uhr setzte sich der große Zug in Bewegung, der einmal mehr mit aufwendigen Wagen begeisterte.
Der Umzug in Münchweier war ein ebenso farbenfrohes wie humorvolles Spektakel: „Los Piratos“ hatten sich der Rettung der Pandas verschrieben, die Gruppe „Groß unKlein“ zeigte sich im Clownskostüm und Max und Moritz jagten einen Narr nach dem anderen durch ihre fahrbare Mühle.
Zahlreiche Zuschauer säumten die Strecke, um den Zug zu sehen. Der Musikverein hatte sich der Haarpracht seines Dirigenten Christian Sade angepasst und nannte sich: Locke und seine Freunde. Die Münchweirer Fasentfiguren Gelruewe-Ritter und Marktwiebli zogen vor der großen Prinzengarde einher. Die Münchweirer Hoheiten Königin Mareike die Erste und ihr Prinzgemahl Reiner der Zweite, parodierten das englische Königshaus und wurden stilgerecht im Buckingham Palast vorgefahren, natürlich mit großer Wachablösung. Zum ersten Mal im Zug von Münchweier waren die Ankele Hexen und Geisberger Geisenmeckerer aus Schweighausen.
In drei Tagen um die Welt, nämlich von Münchweier über Kappel nach Grafenhausen reisten die Fasentfreunde, mit ihrem Heißluftballon auf dem Wagen. Treue Umzugsgäste sind die Trachtenkapelle und die Wälle-Bengel aus Ettenheimmünster. Eine neue Gruppe, Papa Karl und seine Eisbären, stellten das Lieblings-tier der Deutschen dar. Den Kult um das "Super-Mario-Land" ließen die Männer der Seniorenmannschaft des TuS Mahlberg mit ihrem Wagen aufleben.
Die Hexen aus Kippenheim und die Friburger Seeteufel trieben ihre Späße mit den Zuschauern. Schmissige Musik und gekonntes Fahnenschwingen präsentierte der Fanfarenzug aus Kappel. Die Balthasar Hexen überzeugten einmal mehr mit ihrer gekonnten Hexenpyramide. Ein herrlich buntes Bild boten die Clowns der Gruppe Groß und Klein. Bevor das stolze Volk der Massai von den Insulanern mit seinen prächtigen Kostümen das Publikum verzauberte, zogen noch die NZ Mahlberg und die Guggemusik Sändle-Schrenzer aus Niederhausen vorbei. Hästräger und Hexen schickte die NZ Oberhausen. Mit Kinderpinguin und einer großen Eishöhle auf dem Wagen, versuchten die blauen Pinguine der Gelruewe-Ritter den Narresome anzulocken. Aus Kappel kam die NZ Rhinschnooge, um eine alte Freundschaft zu pflegen.
Die gesamte Wilhelm Busch Geschichte um die "bösen Buben" Max und Moritz glossierte der Latschary-Club. Auf dem Wagen waren drei Streiche dargestellt und in der Getreidemühle verschwand so mancher Zuschauer. Mit all ihrer Gruppierungen war die NZ Dörlinbach in ihrem Jubiläumsjahr nach Münchweier gekommen. Nach Asien entführten dann die "Los Piratos" das Publikum. Den Panda-Bären vor dem Aussterben zu retten, war ihr Anliegen. Mit einem Bambushain und einer asiatischen Wohnstatt und mehr als 50 Artgenossen müsste das eigentlich zum Erfolg führen. Eine große Schar Hexen hatte sich aus Lahr auf den Weg gemacht, gefolgt von der Gorilla-Gruppe aus Schuttern.
Die ganze Welt der Schlümpfe ließ der Bauwagen aufleben. Die Idylle des Schlumpfdorfes auf dem Wagen, mit Karussell, und vielen liebenswerten Wesen mit der unverwechselbaren Zipfelmütze bis zum Hexenmeister Gargamel waren zu sehen. Die Riesigwiebli aus Lahr und die Schnaighexen aus Wittelbach waren ebenfalls erstmalig im Zug. Disco-Feeling der 70er Jahre, mit dem entsprechenden Outfit und einer riesigen Dicso auf dem Wagen – mit "DJ Gebüsch"– von der Hiddi im Brucktal komplettierten einen tollen Umzug. Nach dem Umzug begann es allerdings zu regnen, so dass die Straßenfasent sich vor allem im Inneren der Kneipen und an den Ständen in Scheunen und Garagen abspielte.