Jubiläums-Rosswäsche zog Reiter und Besucher an

Ettenheim-Münchweier (kie). Die traditionelle Rosswäsche in Münchweier findet schon seit vielen Jahren an das Kirchbergfest gekoppelt statt und feierte in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen.

Letztes Jahr hatte sie wegen des zeitgleich stattfindenden Hochwassers verschobenwerden müssen, aber in diesem Jahr ermöglichte Petrus Ross und Reiter einen erfrischenden Ritt durchs kühle Nass bei strahlendem Sonnenschein. Rund 250 Besucher ließen sich das Spektakel nicht entgehen. DieRosswäschewar auf Initiative des Kultur- und Heimatvereins, speziell von Vorstandsmitglied Andreas Lemke, ins Leben gerufen worden. Moderator Edwin Heizmann sagte nicht nur die Pferde an, sondern gab auch einen kurzen Überblick über die Historie: „Das alte Brauchtumder Pferdewäsche ist einmalig in Baden- Württemberg. Ursprünglich diente die Rosswäsche um 1800 dazu, Arbeitspferde nach ihrem Einsatz in Wald und Feld zu säubern und abzukühlen. Der gepflasterte Zugang in den Dorfbach wird daher „Rossschwemme“ genannt. Seit 2004 bemüht sich der KUH-Verein, jedes Jahr etwas Neues zu bieten.“

So wurden die Ehrengäste – darunter der 1.Vorsitzende des KUH-Vereins Sven Metzger, Ortsvorsteherin Charlotte Götz und ein Vertreter des Sponsors Pferdesport Krämer – mit drei Zweispännern vom Festplatz zum Bach gefahren. Sven Metzger stellte ein weiteres Schmankerl in Aussicht: „Am Ende gibt’s eine besondere Überraschung.“

Um die 250 Besucher ließen sich eng gedrängt, entlang des Bachlaufes das urige Spektakel imWasser nicht entgehen, beidemgewöhnliche Pferde zu wasserbegeisterten Seepferdchenwurden. Viele der insgesamt 30 Tiere zeigten trotz Stress durch fremde Menschen und Artgenossen so großen Spaß am kühlen Nass, dass sie gar nicht mehr an Land wollten. Andere hatten Schwierigkeiten beim Einreiten, nahmen sich aber an ihren begeisterten Artgenossen ein gutes Beispiel.

Nachdem die Pferde in den Bach geführt worden waren, wurden sie von ihren Besitzern mit Eimern und Tüchern abgewaschen. So manches Pferd genoss dieses Wellness-Programm mit entspannt angewinkelter Hinterhand und genusssüchtig geblähten Nüstern. Danach folgte der traditionelle Ritt entlang des Bachlaufs. Die von Sven Metzger angedeutete Überraschung kam am Ende und hatte es in sich: Andreas Lemke führte als Indianerhäuptling mit Kopfschmuck zu passender Winnetou- Musik vom Band seine vier berittenen Apachen erst durchs Publikum und dann in wild-spritzendem Galopp durch den Bachlauf. Am Ende der zahlreichen Vorführungen wälzte sich Lemkes Pferd Stella noch genüsslich in den kühlen Fluten.

Hinter dem vergnüglichen Herumtollen von Ross und Reiter stand wie in jedem Jahr der unermüdliche Einsatz des Kultur- und Heimatvereins. Nicht nur mussten für auswärtige Tiere Nachtunterkünfte gesucht undWasser, Futter sowie Stellplätze organisiert werden, sondern auch das Vorführen der Pferde war mit steigender Teilnehmerzahl im organisatorischen Aufwand gestiegen.

Der KUH-Verein ist für seine auch weiterhin erfolgreiche Arbeit dankbar für Spenden.

Weitere Infos unter: www.heimatvereinmuenchweier.keepfree.de

Quelle: 
Ettenheimer Stadtanzeiger