Weihnachtsmarkt rund ums Rathaus in Münchweier.

Einzig die Lichterkette am Christbaum beim Münchweierer Rathaus wollte nicht so, wie sie sollte, nämlich leuchten. Ansonsten aber ist es dem Ort zum 22. Mal gelungen, auf dem Weihnachtsmarkt eine sehr herzliche und familiäre Atmosphäre zu schaffen.

Aus dem Schornstein des Obst-und Gartenbauvereins steig der nach Buchenholz duftende Rauch auf, daneben konnten die zahlreichen Gäste Schalen und andere Objekte aus Nussbaumholz bewundern und erwerben. "Die Leute haben eigentlich ja alles", erzählte eine Marktbeschickerin, aber ihre Weihnachtssterne aus zarten Stoffen würden dennoch gerne gekauft.

Jedes Jahr bietet der Weihnachtsmarkt etwas Neues. Die Organisatoren Andrea Beile und Thomas Feger haben Erstaunliches auf die Beine gestellt. Dieses Jahr waren es im Museumsraum des Rathauses drei kunstvoll gebaute und realistisch gehaltene große Krippen, die der Vater von Karl Fritz Trenkle als letzter Wirt des Gasthauses Krone gebaut hat. 1968 wurde dieses geschlossen, Münchweierer erinnerten sich beim Anblick der Krippen noch wehmütig an das letzte Freibier, das damals anlässlich der Schließung ausgeschenkt wurde.

Gipsfiguren bis zu einer Größe von 1,20 Meter gehören zu diesem Kunstwerk. Die größte Krippe zeigt den Zug aus dem Morgenland hin zum Stall in Bethlehem. Vor Jahren haben auch die aufgestellten Krippen "ganze Völkerwanderungen" ausgelöst, erinnerte sich ein Betrachter.

Draußen gab es gebrannte Walnüsse, selbstgemachte Lippencremes, Stulpen, Loops, Seifen und anderes Selbstgestricktes und Produziertes. Edeltraud Breig und Kurt Kimmig vom Obst- und Gartenbauverein servierten mit ihrem Team in apfelgrünen Bechern süffigen, heißen Apfelmost, auch Apfelküchle konnte man genießen. Die Gelruewe-Ritter verwandelten ihr Zelt mithilfe von Teppichen in ein Wohnzimmer, serviert wurde Flammenkuchen. An anderen Ständen lockten Merguez, frittierte Champions oder heißer Aperol die Besucher an.

Sylvia Schumacher bot Dinkelstollenkonfekt mit Marzipan, Pistazien und Cranberrys an, ihre Alternative zu Zitronat und Orangeat. Mit ihren Produkten "will sie den Menschen einfach eine Freude machen" und den Weihnachtsmarkt unterstützen. Die Feuerwehr, der Tennis-Club und auch die Winzergenossenschaft boten leckere Speisen an.

Der MGV Sunshine Chor mit Backschinken und Fleischkäse passte ebenso in dieses vorweihnachtliche Ambiente wie die Talbrennerei mit ihrem Gin, oder auch das Weingut Isele mit seinen lokalen Produkten und eine Klasse des August-Ruf-Bildungszentrums mit Weihnachtsgebäck.

Chöre und Musikgruppen umrahmten den Markt

Ein besonderer Glanzpunkt am Samstagabend war unmittelbar vor der Eröffnung des Marktes durch Ortsvorsteherin Charlotte Götz die Lichtfeier in der Heilig-Kreuz Kirche. Der Kirchenchor unter der Leitung des Dirigenten Bernhard Schmidt lud zu dieser selbst organisierten liturgischen Feier ein. Die Chorgemeinschaft mit Mitgliedern des Kammerchors Cantemus aus Gundelfingen stimmte viele Einheimische und Gäste mit Orgelmusik von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Alan Wilson auf den zweiten Adventssonntag ein. Windlichter erhellten den ansonsten unbeleuchteten Kirchenraum stimmungsvoll. Der mächtige Chor mit nahezu 60 Sängerinnen und Sänger erfüllte die Kirche eindrucksvoll.

Eröffnet wurde der Weihnachtsmarkt danach mit Gitarrenmusik von der Gruppe Muvi-Irish Folk, dazu gab es auch kleine Auftritte der Tanzgruppe des SV Münchweier, geleitet von Emily Rieder und Celine Greschbach. Im Anschluss daran erhielten die Akteure als kleines Dankeschön einen gebackenen Weckmann. Am Sonntag wurden die Besucherinnen und Besucher vom Chor der Grundschule Münchweier unterhalten, bevor der Nikolaus Päckchen verteilte. Im Bürgersaal hatte der Kindergarten seine Kaffeestube geöffnet.

Auch hatte die Ortsverwaltung Ettenheimmünster ihre Einwohner dazu aufgerufen, den an diesem Tage zum ersten Mal fahrenden, neuen Busverkehr der Stadt zu nutzen. Zumal dieser an seinem ersten Tag kostenlos genutzt werden konnte.

Quelle: 
Badische Zeitung, Foto: Shutterstock