Zu einer Reise in die französische Regionalhauptstadt Dijon hatte die Winzergenossenschaft Münchweier-Wallburg-Schmieheim kürzlich eingeladen. Renate Kern hatte zusammen mit dem Busunternehmen Meßmer, Mühlenbach, eine interessante Fahrt durch das Burgund vorbereitet, die von Herrn Metz aus Offenburg als Kapazität in Frankreich- und Geschichtskunde hervorragend gestaltet wurde.
Über die Autobahn ging es zuerst über Mulhouse nach Belfort (Region Franche-Compté). Hier konnte man die riesige Zitadelle besichtigen, welche aufgrund der strategischen Bedeutung der Stadt am Eingang der Burgundischen Pforte seit 1686 von Vauban im Auftrag von Ludwig XIV. zur Festung ausgebaut wurde und im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 einer Belagerung 108 Tage widerstehen konnte.
Nach dem Krieg wurde Belfort, da jenseits des deutschen Sprachraumes gelegen, als einziger Teil des Elsass nicht dem Deutschen Reich eingegliedert.
Weiter ging die Reise in der gleichen Region nach Ronchamp am Fuß der Vogesen, wo man die weltbekannte, 1954-55 von Le Corbusier erbaute Kapelle Notre Dame du Haut besuchte.
Nach der Ankunft in Dijon, der Hauptstadt des Departements Côte –d´Or mit rd. 150 Tsd. Einwohnern, schloss sich eine Besichtigung der historisch bedeutenden Bauwerke an. Der ehem. herzogliche Palast aus dem 12. Jahrh., der Justizpalast, der im 15/16. Jahrh. der Parlamentssitz von Burgund war, die Kirchen Saint Bénigne und Notre Dame vermittelten einen Eindruck von der Baukunst des 13. und 14. Jahrhundert. Am 2. Tag besuchte man den großen Markt in und um die große Markthalle im Zentrum. Senf, Käse und Wein luden geradezu zu einem kulinarischen Bummel ein. Mittags ging es per Bus über die Weinstrasse der Cote dÓr, wo die Spitzenlage Vougeot im gleichnamigen Ort und das Weinmuseum besichtigt werden konnte. Danach ging die Fahrt weiter in die Weinhandelsstadt Beaune, wo das weltbekannte, mittelalterliche Hôtel-Dieu, ein Hospital aus dem 15. Jahrh., mit seinem glasierten farbigen Ziegeldach bewundert wurde. Der sich einem Stadtbummel anschliessende Besuch der renommierten Kellerei „Patriarche“ ließ alle über die riesigen und verschiedensten Weinlager in dem Arkadenkeller staunen. Die Weinprobe führte von Weißweinen wie Petit Chablis bis hin zu den Rotweinen wie Beaune 1 er Cru. Das anschliessende „Diner aux Chandelles“ mit einem typischen burgundischen Menü und erlesenen Weinen war der Höhepunkt des Abends.
Am 3. Tag besichtigte man Fontenay, eine romanische Abtei, die eine der ältesten Zisterzienserkirchen Frankreichs beherbergt. In dieser 1118 vom Heiligen Bernhard von Clairvaux gegründeten und in einem einsamen Tal liegende Abtei fühlte man sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Seit 1906 ist dieses Kleinod, 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, wieder im Privatbesitz der Familie Aynard.
Auf der Weiterfahrt besuchte man auch die historische Stätte Alesia, wo einst die Gallier unter Vercingetorix, der die keltische Stämme einte, um 52 v. Chr. die Entscheidungsschlacht gegen die Römer verloren. Alesia war die Hauptstadt der Mandubier und nach der Eroberung durch Julius Cäsar eine römische Stadt (Oppidum) in Gallien.
Text und Bild: Peter Küntzler