ETTENHEIM-MÜNCHWEIER (PW). Buntes Programm und Theaterrevue an Münchweiers Schule

ETTENHEIM-MÜNCHWEIER (pw). Sowohl Schüler als auch Eltern kamen beim Schulfest der Münchweierer Grund- und Hauptschule voll auf ihre Kosten: Trotz der glühenden Hitze lockte das abwechslungsreich und vielseitig gestaltete Programm zahlreiche Besucher auf den "Festplatz" vor dem Schulgebäude. Und der Elternbeirat, der die Bewirtung übernommen hatte, sorgte sogar mit kühlen Getränken für ein wenig Abkühlung.

Die jüngeren Festgäste konnten sich im Schulhof bei verschiedenen Bewegungsspielen austoben. Auch die im Rahmen des Schulfestes feierlich unter der musikalischen Mitwirkung des Kinderchores des örtlichen Männergesangvereines und dessen Leiterin Silvia Ruf eingeweihte, vom Münchweierer Thomas Feger gestiftete Tischtennisplatte wurde gleich in Beschlag genommen und "eingespielt" .

Wer bei den herrschenden Temperaturen über dreißig Grad dagegen keinerlei Lust verspürte, selbst Sport zu treiben, konnte Anderen dann wenigstens dabei zusehen: Die seit eineinhalb Jahren in Münchweier existierende Kindergruppe des Karatevereines "Phönix-Dojo" lieferte eine äußerst beeindruckende Demonstration ihrer Kampfkünste im "Gosain-Pyu-Kempo-Stil" ab. 

Passend waren die Temperaturen dagegen für die "Nicaragua-Ecke" , in der die Ergebnisse eines Schulprojektes über das Entwicklungsland in Mittelamerika dargestellt wurden; gleich daneben konnten Freundschaftsbänder, deren Erlös an die Nicaragua-Hilfsaktion "Si a la vida" ging, erworben oder gar selbst geknüpft werden.

Mit sowohl für die jüngeren als auch für die älteren Festbesucher ansprechenden Gewinnen- von Einkaufsgutscheinen Ettenheimer Unternehmen über Scoubidou-Sets und Parfüms bis hin zu Fußball-Wundertüten lockte schließlich die große Tombola, mit deren Erlös dringende Anschaffungen für die Grund- und Hauptschule finanziert werden sollen.

Ein weiteres generationsübergreifendes Angebot stellte die Theaterrevue der schuleigenen Theater-AG über die 60er-Jahre dar: Bei einigen anwesenden Lehrern und Eltern wurden da wohl Kindheitserinnerungen geweckt, jüngere Zuschauer dagegen erhielten die Möglichkeit, die "wilden 60er" einmal hautnah mitzuerleben. Im herrlich kühlen Schwimmbadkeller ließen die mitwirkenden 140 Sänger, Tänzer und Schauspieler unter der Regie von Sigmar Schuler in amüsanten Spielszenen und flotten Tänzen die Zeit der Hippies wieder auferstehen; ihre Authenzität erhielt die Revue durch Recherchen bei Zeitzeugen und "Beweisfotos" ; sogar Original-Klamotten wurden auf der Bühne getragen.

Mit dem Tod Kennedys, der Mondlandung, dem Vietnamkrieg oder auch der Erfindung des Minirocks als Hintergrundinformationen tauchten die Zuschauer dann tiefer in das von Bravo-Starschnitten, den Auftritten der Siefert-Kapelle, von Schlaghosen und Bikinis, von "Tatzen" oder auch von der Fernsehserie "Am Fuß der Blauen Berge" geprägte Leben der damaligen Münchweierer Jugendlichen ein. Auch der Schulneubau wurde in Bildern und dem Aufsatz eines Schülers über den Umzug in die neue Lernstätte, bei dem noch alle mithelfen und mit anpacken mussten, thematisiert.

Mit dem von ihnen auf heimische bedürfnisse umgedichteten Schlager "Marmorstein und Eisen bricht . . ." starteten dann die Schüler einen dringenden Appell an die Stadträte: Damit die Schule nicht auch einmal auseinander breche, hofften sie, dass deren Renovierung 2007 endlich angegangen werde. Für diese gelungene Zeitreise in die 60er erhielten die Akteure donnernden Applaus; im Rahmen des Ettenheimer Kulturherbstes wird das Stück noch einmal aufgeführt werden.

Quelle: 
Badische Zeitung