Bundesumweltministerium und Deutscher Industrie- und Handelskammertag haben den Metzgereigasthof "Rebstock" ausgezeichnet.

Der Metzgereigasthof Rebstock mit Hotel in Münchweier darf sich neuerdings mit dem EMAS-Umweltmanagement-Siegel schmücken. Bei dem bundesweiten Wettbewerb ist der Betrieb in der Kategorie "Kleine Unternehmen" mit dem ersten Preis vom Bundesumweltministerium und vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag ausgezeichnet worden.

 
Seitdem die Brüder Helmut und Andreas Kollofrath vor 16 Jahren den Gasthof von ihrer Mutter übernommen haben, hat sich einiges getan: Nicht nur dass die Gebäude, die seit 150 Jahren in Familienbesitz sind, abgetragen und neu aufgebaut wurden, die Brüder haben in den vergangenen Jahren ihren Betrieb prüfen und zertifizieren zu lassen. Für das EMAS-Siegel hat der Betrieb fast anderthalb Jahre lang alle Betriebsabläufe untersucht und Verbesserungen umgesetzt. Begleitet wurden die Brüder von einem Umweltberatungsbüro bei Stuttgart. Für die Kunden sichtbar sind Dinge wie der barrierefreie Zugang zu den Gasträumen und zum Hotel. Das Fleisch für Metzgerei und Gastbetrieb kommt aus der Region. Beim Rindfleisch haben die Kollofraths einen Liefervertrag mit Ewald Rehm, der seine Rinder in Mutterkuhhaltung auf dem Schönberg, am Fuße der Geroldsecker Burg grasen lässt und selbst schlachtet. Auf der Speisekarte im Gasthaus sind die Gerichte aus dem Naturpark gekennzeichnet. "Wir haben im Zuge der Zertifizierung manche Lieferanten gewechselt, etwa für Eier", sagt Andreas Kollofrath.
 
Zum Umweltmanagement gehören auch Energiequellen und -verbrauch, das Abfallmanagement, Verpackung, Sicherheit, Hygiene und Mitarbeiterführung. "Wir können nicht nur nachweisen, woher wir unsere Waren bekommen, sondern auch, dass wir vorschriftsmäßig entsorgen", sagt Andreas Kollofrath und zeigt die Bestätigungen von Abfallbetrieben.

"Schon beim Neubau haben wir nur Baustoffe verwendet, die wir für sinnvoll und umweltverträglich erachteten", sagt Helmut Kollofrath. Der Strom kommt vom Wasserkraftwerk Rheinfelden. Die Abwärme der Kühlräume wird für den Betriebskreislauf zurück gewonnen, in Metzgerei, Gastwirtschaft und Hotel wird weitgehend auf Einwegverpackungen verzichtet, so lautet die Beschreibung der Umweltprüfer. Das Drei-Sterne-Hotel verfügt über 51 Betten, im Betrieb arbeiten 21 Mitarbeiter in 15 Stellen. Seit Januar sind die Kollofraths Ausbildungsbetrieb für einen Mitarbeiter, der als Flüchtling vor einigen Monaten ein Praktikum angetreten hat und nun Koch werden will. "Für uns ist es wichtig, eine Linie zu haben, und ein System zu entwickeln, das stimmig ist", sagen die Brüder. Der Weg zur Zertifizierung habe zwar viel Kraft gekostet, aber die umfassende Dokumentation erleichtere ihnen das weitere Handeln. "Wir erfahren großen Zuspruch."
 

Weitere Informationen unter http://www.rebstock-muenchweier.com

Quelle: 
Badische Zeitung; Foto: E. Sieberts