34 Gruppen, darunter Hästräger, mit Liebe zum Detail gestaltete Fasentwagen und Narren mit fantasievollen Kostümen.
Königin Annette die Dritte und Hubert der Erste hielten als ungarisches Herrscherpaar der Gelruewe-Ritter-Dynastie von ihrem Wagen aus Hof. Natürlich wurde ihr Gefährt stilecht von einem Löwen, der eigentlich am Fuß der Budapester Kettenbrücke seinen Platz hat, bewacht. Begleitet wurden sie von zackigen Husaren und Trachtenträgerinnen, und auch der Musikverein hatten sich dem königlichen Motto angepasst: Als waschechte "Musikzigeuner" begeisterten die Musiker während des Umzuges und danach in der Halle mit ungarischen Klängen und sogar dem "Ungarischen Marsch" von Brahms.
Neben einer Rheinhausener Guggenmusik brachten auch mehrere Musikvereine aus der Umgebung mit Märschen und närrischen Melodien die Zuschauer zum Mitklatschen. Und außer Narrenzünften aus der Umgebung waren auch einige Gelruewe-Ritter und Marktwiebli in ihrem Häs zu bewundern, die die Zuschauer neckten. Die weiteste Anreise hatten die wilden, gehörnten "Keldagoischd’r" aus Hochdorf an der Enz mitsamt Fürst und Jäger. Zum ersten Mal liefen die Sabbat-Hexen aus Kippenheimweiler in Münchweier mit, und die Ottenheimer Rohrlochhexen marschierten mit uriger Waldhütte mit. "Papa Karls Clowns" in quietschbunten Kostümen und sorgten mit allerlei Späßen für gute Laune.
Als Bier brauende Mönche hatte die ehemalige Jungmannschaft des SV Münchweier, die seit 29 Jahren am Umzug teilnimmt, einen ganzen Braukessel auf ihren Wagen gepackt und produzierte den "Hattrick-Mix" oder das "Stürmer-Pils". Bereits seit 35 Jahren sind die Münchweierer Fasentfreunde dabei – diesmal kämpften sie als Don Quichote und Sancho Pansas gegen die Windmühlen sprich für Hochwasserschutz, Schulsanierung und "Milchhisli". Der Los-Piratos-Wagen indessen wartete mit allerlei holländischen Klischees wie Tulpen, Käse und (ebenfalls) Windmühle auf; an der Polonnaise der Oranjer nahmen auch die nachfolgenden Ettenheimweilerer Wölfe gerne teil.
Die Insulaner liefen als Pippi Langstrümpfe mit, hatten sogar einen hölzernen Schimmel dabei. Den Bergbau im Ringsheimer Barbara-Stollen ließ der Latschary-Club als Bergmänner und -frauen mit dampfender Lok und Schaukel-Lore aufleben. Als wilde Dschungelkönige mit "Feuer unterm Wagen" präsentierten sich die "Hiddi im Brucktal"-Mitglieder; der Wirtschaftsnot rückten die Hästräger alternativ mit der fahrenden "Flotti Karotti"-Pizzeria zu Leibe. Das "Bauwagen"-Team brachte ein Kolosseum mit, dessen Gladiatoren mit Schaukämpfen die Zuschauer in Atem hielten. Und schließlich präsentierte sich die Gruppe "Groß und Klein" als schwarz-rote Teufel mit eigenem Höllenfeuer.